Esperanto
mit Köpfchen schreiben
Esperanto hat andere als die im westeuropäischen Zeichensatz
vorkommenden Zeichen. Die fraglichen Zeichen ĉ, ĝ, ĥ, ĵ, ŝ, ŭ sind
jedoch im Unicode-Zeichensatz UTF-8 enthalten und es ist für die
meisten PC-Benutzer kein Problem, diese Unicode-Zeichen zu lesen.
Voraussetzung sind Programme, die Unicode
interpretieren, was heutzutage durchgängig der Fall ist.
Um diese Zeichen zu schreiben, müssen hingegen gleich zwei Hürden
überwunden werden:
- Die Zeichen müssen am Bildschirm beim Schreiben erzeugt werden
- Das Dokument muss al UTF-8-Dokument deklariert werden
Ich kann im folgenden nur auf die Anwender von Windows eingehen, weil
ich mit anderen Betriebssystemen keine Erfahrungen habe. Allerdings
gibt es Hilfsmittel, die auch in anderen Betriebssystemen
funktionieren. Ich komme später darauf zu sprechen.
Die beste Möglichkeit der Erzeugung der Zeichen ist die Verwendung
eines geeigneten Tastaturtreibers. Man kann mit Hilfe eines kostenlosen
Programms von Microsoft (Keyboard
Layout Creator) den voreingestellten
deutschen Tastaturtreiber kbdgr.dll für Windows 2000/XP erweitern,
sodass die Tastenkombinationen ^+c das Zeichen ĉ usw. ergeben. Hier kann der adaptierte
Tastaturtreiber geladen werden.
Falls dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist (keine
Administratorrechte am fraglichen PC, Windows 95/98 am PC), dann gibt
es ein Hilfsmittel, das in allen Betriebssystemen funktioniert, sofern
der Internet-Browser Unicode-Zeichen anzeigt und Javascript nicht
abgeschaltet ist.
Dieses Hilfsmittel heißt Konvertilo. Es wandelt die
Zeichenkombinationen cx, gx, hx, jx, sx, ux in ĉ, ĝ, ĥ, ĵ, ŝ, ŭ um. Das
Konvertilo ist ein HTML-Dokument, in dem ein Javascript-Programm die
Zeichenumwandlung durchführt. Das Konvertilo kann lokal abgespeichert
werden. Es funktioniert aber auch online. Der Text wird in das Textfeld
des Konvertilo geschrieben oder mit STRG-V hineinkopiert. Die
Umwandlung der Zeichen erfolgt sofort automatisch. Der umgewandelte
Text kann nun wiederum mit STRG-C/STRG-V in das zu erstellende Dokument
kopiert werden (z. B. für eine Email-Nachricht in Outlook Express). Hier geht es zum
Konvertilo.
Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung der Unicode-Zeichen ist die
Verwendung eines zusätzlichen Spezialprogramms, z. B. Keyman. Die
Unicode-Zeichen sind auch unter "Zubehör - Zeichentabelle" für jede
Schriftart ersichtlich und kopierbar.
Deklaration des Dokuments als UTF-8-Dokument
In MS Word ist keine gesonderte Deklaration erforderlich.
Im MS Editor (Zubehör) muss unter "Speichern unter" Codierung UTF-8
ausgewählt werden.
In HTML-Dokumenten erfolgt die Kodierung durch die Angabe
"charset=utf-8" im Kopf des Dokuments (Quelltext).
Bei Email und Nachrichten einer Newsgroup erfolgt die Kodierung durch
Anklicken folgender Menüpunkte z. B. in Outlook Express: Neue Email
(Nachricht), gehe zu Format, öffne Rollbalken, gehe zu Zeichensatz,
suche Unicode (UTF-8) und klicke an. Die blaue Kopfleiste des
Nachrichtenfensters zeigt nun "Neue Nachricht - Unicode (UTF-8)".
In diesem Zusammenhang muss ich noch auf den Unterschied zwischen einer
reinen Textnachricht ( z. B. für einen Beitrag in einer Newsgroup) oder
einer HTML-Nachricht hinweisen.
Eine reine
Textnachricht enthält keine Formatierungsbefehle, nur im Kopf der
Nachricht wird das Format (z. B. UTF-8) festgelegt.
Eine HTML-Nachricht
ist im Prinzip wie eine Webseite aufgebaut und kann Farben, Bilder
udgl. enthalten. Anders als beim reinen Text kann hier ein Zeichen auch
durch einen Nummerncode dargestellt werden, z. B. ĉ für ĉ.
Wird der Nummerncode verwendet, ist es egal, welcher Zeichensatz unter
"charset=..." deklariert ist. Das ist z. B. dann sehr nützlich, wenn
ein deutsches Textdokument (deklariert als "charset=iso-8859-1") einige
Unicode-Zeichen enthält. Es kann aber auch ein ganzes HTML-Dokument
(Quelltext) mit dieser Kodiermethode abgefasst werden. Die rechte
Spalte des Konvertilo zeigt den Text unter Nummernkodierung der
Unicode-Zeichen des Esperanto.
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